Familienurlaub in Kloogaranna – Sonne pur!

Sonne pur!

Familienurlaub in Kloogaranna, Mai 2018

Vom 4. bis 11. Mai 2018 durften die Familien Heermann und Hilgers 7 herrliche Tage in Kloogaranna verbringen. Bei der Landung in Tallinn stieß die Maschine noch durch eine Wolkendecke, doch am Mittag des ersten richtigen Reisetages hatten sich die letzten Wolken verzogen und wurden bis zum Abschluss der Reise nicht mehr gesehen. Daher stieg das Thermometer kontinuierlich – vom ersten Tag 8°/13° auf 15°/29 Grad. Folglich geriet der Trip fast zu einem waschechten Strandurlaub, aber natürlich nicht nur. Hier die wichtigsten Ereignisse, die auch für andere Estlandreisede interessant sein dürften.

Familientauglichkeit

Das Kleinord in Kloogaranna ist mittlerweile komplett familientauglich. 8 „echte“ Schlafmöglichkeiten im Obergeschoss (bei 3 Personen in einem großen Doppelbett), sowie Reserven auf dem Sofa vorm Kamin im Erdgeschoss sorgen für geruhsame Nächte und der Fahrrad-Fuhrpark von 8 funktionierenden Fahrrädern in unterschiedlichen Größen sorgen für die nötige Mobilität. Danke für diesen tollen Fuhrpark! …und sollte dann auch das kleinste Rad – wie bei uns – doch noch zu groß für das Küken der Gruppe sein, wird dieses einfach per Fahrrad-Anhänger zum Strand gefahren. Der muss ja sowieso bewegt werden, um Wasser, Bier, Chips und Strandspielzeug am Strand am Start zu haben. 😉

Auf dem Foto sieht man die Familien Heermann und Hilgers am Strand von Kloogaranna. Die acht Personen haben sich zu einer kleinen, menschlichen Pyramide aufgestellt: vier Erwachsene stehen nebeneinander, drei Kinder stehen jeweils dazwischen auf den Oberschenkeln der Erwachsenen, das vierte Kind steht auf den Schultern des Mannes (zweite Person von links).

Familien-Urlaub am Strand von Kloogaranna? Läuft!

Technik

Auch technisch ist die Hütte am Zahn der Zeit. Der in der Hütte verbaute W-LAN-Router beweist eindeutig, warum Estland in Sachen Internet weltweit ziemlich weit vorne ist (stabile 4G-unglaubliche-Internet-Geschwindigkeit am Ar*$& der Heide sind schon ziemlich beeindruckend!) und lassen auch einen Internet-Stream mit der aktuellen Partie des FC St. Pauli in guter Auflösung ohne Schwierigkeiten Wirklichkeit werden. Wer Kinder mitbringt (siehe oben) sollte jedoch darauf achten, dass ausreichend Guthaben auf dem zum Router gehörenden SIM-Card ist, denn das Jungvolk zieht mit youtube, musical.ly und Marvel Puzzle Quest ordentlich was weg – costa ja fast ga nix!

[mapsmarker marker=“2″]

 

Neue Anbindung an den Flughafen

Es gibt jetzt eine Flughafen-Straße (unser TomTom mit Karte vom Frühjahr 2018 kannte sie noch nicht und wurde leicht verrückt als wir scheinbar mitten in Tallinn kurzzeitig durchs Niemandsland fuhren). Diese nähert sich dem Fluhafen von der Seite. Denn VOR dem Flughafen entsteht ein Gebäude-Komplex, der nochmal so groß ist, wie der Flughafen selbst, der auch schon wieder gewachsen ist. Ob der Vorbau eine neue Schalterhalle oder „nur“ ein Parkhaus mit Shopping-Mall wird, konnten wir nicht herausfinden. Jedenfalls verlässt man den Flughafen jetzt nur noch durch das ehemalige „vorne“, wenn man ein Taxi will oder per Auto abgeholt wird (es gibt jetzt eine echte „Kiss & Ride“-Zone!). Ansonsten geht man über einen neuen Überweg rechts raus zur Seite weg und dort ist dann eine neue Busstation (eine verlängerte Linie 2 verbindet jetzt Flughafen und Hafen (!!!) mit Fahrt durch die Stadt) und – festhalten – eine Tram-Station. Die Tram #4 fährt ab sofort regelmäßig und komfortabel bis zum Flughafen – noch hat es niemand in Tallinn gemerkt, denn jede Bahn, die wir gesehen haben, war quasi komplett leer, aber in ein paar Monaten wird das anders aussehen. Will sagen: nix mit Bus, nix mit Traffic Jam, ab sofort fährt man mit der Tram vom Flughafen weg und am Stau vorbei. Das schafft auch ganz neue Ideen für kommende Reisen mit Kindern (zumal unsere Kinder dann so groß sein werden, dass sie auch zu Fuß ordentlich Strecke machen können, wenn sie jeder einen kleinen Rucksack auf dem Rücken haben).

Darüber hinaus verkehrt viermal pro Tag ein Vorortsszug nach Kloogaranna. Auch cool! Leider geht es von Kloogaranna nach Tallinn ganz früh (gegen 7) und dann dreimal am Nachmittag.

Neuentdeckung 2018

Da wir bei diesem Trip auf einen Mietwagen gesetzt haben, stand ein Ausflug zum Leuchtturm von Paldiski auf dem Programm. Dieser ist ohne Auto – zumindest mit Kindern – nur sehr bedingt möglich, denn vom Bahnhof in Paldiski zum Leuchtturm sind es ca. 5 Kilometer. Der Leuchtturm selbst ist toll, die Steilküste noch viel mehr und die Treppe, die im Nationalpark Paldiski zum Fuße der Steilküste führt, erst recht.

Auf dem Bild sieht man die Steilküste von Paldiski vom Meer aus gesehen. Auf dem linken Küstenabschnitt sieht man in einiger Entfernung die Spitzes des Leuchtturms von Paldiski.

Die Steilküste von Paldiski

Der kleine Nationalpark selbst liegt ca. 1,5 km vor dem Leuchtturm (von Paldiski aus) und ist durch ein winziges (!) Schild markiert. Dort einfach zu Fuß in Richtung Steilküste und plötzlich ist die Treppe da. Ein Ausflug der sich inklusive Aufstieg auf den Leuchtturm lohnt. Im Restaurant direkt neben dem Leuchtturm (scheinbar nur am Wochenende geöffnet) wird im Garten kräftig gebuddelt. Nach den bereits verlegten beleuchteten Wegen und der sich im Aufbau befindlichen Open-Air-Konzert-Bühne scheint man hier demnächst Größeres vor zu haben…

Auf dem Bild sieht man zwei Familien, die gerade die Einfahrt zur Taverne "Peetri Toll" betreten. Das Restauran ist ein älteres, aus Naturstein gebautes Gebäude mit rotem Ziegeldach.

Die Taverne „Peetri Toll“ am Rand des Industriehafens von Paldiski

Die eigentliche Neuentdeckung war jedoch die Taverne Peetri Toll in Paldiski. Wir waren sehr skeptisch, weil sie uns tatsächlich sogar mit den typsichen braunen Schildern als Tourismus-Highlight angepriesen wurde, aber dann haben wir doch einen Blick riskiert und waren begeistert. Nett renovierte Taverne am Rande des Industriehafens (wenn man denkt, jetzt ist man wirklich irgendwo falsch abgebogen, ist man fast da! 😉 ) mit echter, traditioneller russischer Küche. Die Soljanka war sehr lecker (wenngleich etwas zu kalt) und die Pelmini waren zum Niederknien gut. Unbedingt bestellen und sei es nur als Vorspeise oder „on top“! Der Laden ist ein echtes Kleinod und – ggf. auch ohne Leuchtturm – sicherlich ein Grund, warum man einen Ausflug gen Paldiski unternehmen sollte.

Zusätzlich lagen in der Taverne große, detaillierte Karten von Nord-West-Estland herum auf denen tatsächlich sehr genau und aktuell das Gebiet zwischen Tallinn und Paldsiki beschrieben ist, auf dem man sich normalerweise bewegt, wenn man in Kloogaranna urlaubt. Wir haben uns erlaubt, eine dieser Karten in die Hütte zu legen und bitten höflich um Benutzung…

Fazit

Wir bedanken uns bei Lars und Frank für diese tolle Woche und werden die nächsten Monate damit verbringen, unseren Kindern zu erklären, dass wir gerne wieder nach Estland fahren können, aber jetzt nicht unbedingt in 2018 noch einmal. 🙂

Es war toll, toll, toll!

P. S.:

Stimmt! Stromheizung an, Wasserkocher dazu, peng, Sicherung fliegt raus! (siehe unten) 🙂

Dieser Beitrag wurde unter Reiseberichte abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.